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Bildungssystem radikal neu denken müssen

Von Konrad Rennert – mit Unterstützung künstlicher Intelligenz
(Transparenzhinweis: Dieser Beitrag wurde auf Basis eigener Ideen mithilfe von KI strukturiert, gegliedert und sprachlich geglättet. Er darf unter CC-BY 4.0 weiterverwendet werden.)

  1. Wissenstransfer im Wandel der Zeit

Wissen weiterzugeben war nie eine statische Angelegenheit. In den frühesten Formen menschlicher Gemeinschaften geschah dies rein mündlich: „Wie macht man Feuer? Wie jagt man Tiere?“ – es gab keine Aufzeichnungen, kein Curriculum, nur Erzählungen. Geschichten wurden zu Mythen, Sagen und Legenden, stets modifiziert, stets neu erfunden. Fakt oder Fiktion? Niemand weiß es mit Gewissheit. Archäologische Funde sind heute oft die einzigen stummen Zeugen dieses frühen Wissenstransfers.

Mit der Zeit kamen erste Artefakte: Höhlenmalereien, bearbeitete Steine, Sonnenobservatorien wie Stonehenge. Was als bloße Beobachtung begann, wurde irgendwann zu Schrift. Im Zweistromland, in Ägypten, in China – überall entstanden Schriftsysteme, deren Zweck zunächst vor allem war: Macht festzuhalten, Herrscher zu verewigen, Ereignisse zu dokumentieren.

  1. Vom Papyrus zum Plagiat

Als Wissen auf Papyrus und später auf Papier fixiert wurde, entstand ein neues Zeitalter. Bibliotheken wurden zu Schatzkammern des Geistes. Aber erst mit dem Buchdruck kam der große Durchbruch: Wissen wurde reproduzierbar, verbreitbar, erschwinglich.

Universitäten begannen, Wissen in Vorlesungen zu strukturieren – eine notwendige Praxis, denn Bücher waren trotz Druck noch immer nicht für alle zugänglich. Wer lernen wollte, hörte zu, notierte mit, verarbeitete selbstständig. Die papiergebundene Wissensweitergabe prägte Generationen – und tut es teilweise noch heute.

Doch mit der Digitalisierung trat eine neue Dynamik ein: Suchmaschinen, Wikipedia, digitale Archive – Wissen ist heute nicht mehr in Regalen gelagert, sondern in Datenbanken, abrufbar in Sekunden. Gleichzeitig tauchte ein neues Phänomen auf: Copy & Paste. Und damit auch die Frage: Wo endet saubere Zitierweise – und wo beginnt das Plagiat?

  1. Die neue Wende: Vom Verstehen zum Prompten

Wir stehen heute erneut an einem Wendepunkt. So, wie die klassische Mechanik einst durch die Quantenphysik ergänzt werden musste, weil sie bestimmte Phänomene nicht mehr erklären konnte, so reicht auch unser klassisches Bildungssystem nicht mehr aus, um mit den neuen Realitäten der Künstlichen Intelligenz umzugehen.

KI verändert alles – nicht irgendwann, sondern jetzt. Die Masse an Daten, die heute verarbeitet werden kann, ist mit menschlichem Denken allein kaum mehr zu bewältigen. Algorithmen, neuronale Netze und lernende Systeme übernehmen Analyse- und Syntheseprozesse in einer Geschwindigkeit, die uns zwingt, Bildung neu zu denken.

  1. Klassisches Wissen bleibt wichtig – aber nicht genug

Natürlich: Ein solides Grundwissen bleibt unverzichtbar. Nur wer versteht, kann präzise fragen. Nur wer das Prinzip von Ursache und Wirkung kennt, kann sinnvolle Prompts formulieren – also Eingaben, mit denen KI-Systeme gesteuert werden.

Doch: Die Prüfungslogik unserer klassischen Lehrpläne – Stoff pauken, Test schreiben, Zertifikat erhalten – verliert rapide an Bedeutung. Halbwertszeiten des Wissens verkürzen sich. Wer heute nach einem ICDL-Kurs nicht sofort weiterarbeitet, hat morgen schon die Hälfte vergessen. Und was nützt ein Zertifikat, wenn die Anwendungspraxis fehlt?

  1. Die Analogie zur Physik

Die klassische Wissensvermittlung, wie ich sie als Ausbilder und Prüfer über Jahrzehnte erlebt habe, ist vergleichbar mit der klassischen Mechanik. Sie funktioniert – aber nur in einem klar definierten Rahmen. Sobald neue Phänomene auftauchen – sei es in der Physik oder im Bildungsbereich – braucht es neue Modelle.

Künstliche Intelligenz ist unser neues Phänomen. Und genau wie es damals notwendig war, Quantenphysik zu lehren, ist es heute unerlässlich, den Umgang mit KI als zentrales Bildungsziel zu begreifen. Nur: KI verlangt andere Fähigkeiten. Empathie, Intuition, ethisches Gespür – Fähigkeiten, die nicht prüfbar sind mit Multiple-Choice.

  1. Die Zukunft: Dynamische Studienpläne statt starrer Lehrbücher

Wenn wir wollen, dass Menschen mit KI sinnvoll arbeiten, müssen wir lernen, KI sinnvoll zu fragen. Das ist keine technische, sondern eine kulturelle Kompetenz.

Es braucht Studienpläne, die offen sind für Wandel, die sich an den Möglichkeiten und Herausforderungen neuer Technologien orientieren – nicht an deren Grenzen vor zehn Jahren. Diese Pläne müssen Lernende befähigen, mit KI zu gestalten statt nur zu konsumieren. Es geht nicht um das Lernen über KI – sondern das Lernen mit KI.

  1. Fazit: Vom Zertifikat zur Selbstwirksamkeit

Wir müssen Bildung neu denken. Weg vom reinen Prüfungswesen – hin zur Befähigung zur Prompt-Kompetenz. Nicht das Zertifikat zählt, sondern das Ergebnis: Kann ich mit Hilfe von KI ein Problem lösen? Eine Frage durchdringen? Ein neues Wissen erzeugen?

Wissen wird nicht wertlos – aber seine Vermittlung muss sich ändern. Die Schule der Zukunft braucht Lehrpläne, die den Wandel nicht bremsen, sondern befördern. Und sie braucht Lehrkräfte, die Mut haben, alte Muster zu verlassen – und neue Wege zu gehen.

Lizenzhinweis:
Dieser Text darf unter CC-BY 4.0 frei verwendet, angepasst und weiterverbreitet werden – unter Nennung von Konrad Rennert als Urheber. KI (ChatGPT-4o, Juli 2025) half bei Struktur, Stil und Redaktion.