Heute habe ich das Video zum Projekt „Klarblick“ veröffentlicht – ein Werk, das sich auf erzählerische Weise mit der wachsenden Gefahr von Microtargeting im politischen Raum auseinandersetzt.
Besonders dankbar bin ich meiner Frau, die mich bei dieser Veröffentlichung unterstützt hat. Obwohl Begriffe wie „geleakt“ ihr zunächst fremd waren, hat sie den Text sofort verstanden – und ihn mit der Klarheit und Wärme einer Märchenerzählerin vorgetragen. Ohne Vorbereitung. Einfach, weil sie das Thema ebenfalls betroffen macht: Auch sie hat die Merkwürdigkeiten im letzten Wahlkampf gespürt – und wusste, dass hier etwas Größeres im Gange ist.
Trotz des erzählerischen Stils ist die Thematik hochrelevant. Ich kenne viele – vor allem junge Menschen – in meinem Umfeld, bei denen ich den Eindruck habe: Die kritische Distanz zu sozialen Medien geht zunehmend verloren. Deshalb verstehe ich dieses Video nicht nur als künstlerischen Ausdruck, sondern als Impuls zur Auseinandersetzung.
Vielleicht möchten junge Menschen Projekt Klarblick als Theaterstück aufgreifen, in einem Workshop diskutieren oder im Fach Medienethik verarbeiten. Ich lade ausdrücklich dazu ein.
Gerade bei jungen Eltern spüre ich häufig eine wachsende Unsicherheit: Was tun unsere Kinder in sozialen Medien? Wer beeinflusst sie – und wie? Die Kontrolle scheint zu entgleiten, weil die Mechanismen der Plattformen nicht offen, sondern unsichtbar wirken.
Angesichts der Entwicklungen in den USA – mit digital gesteuerter Polarisierung, Wahlbeeinflussung und populistischen Bewegungen – äußern manche aus meinem Umfeld die Sorge, dass unsere derzeitige Regierung die letzte frei gewählte sein könnte. Das klingt dramatisch – aber wenn man Microtargeting ernst nimmt, ist diese Sorge nicht abwegig.
Und doch hoffe ich – wie im Video – auf einen anderen Ausgang: auf Aufklärung, Reflexion, Widerstand durch Bildung.
➡️ Hier geht’s zum Video:
🎥 https://www.youtube.com/watch?v=-3Q_-LJeVWc
Ich wünsche Ihnen viele Anregungen – und vielleicht auch einen klareren Blick.
Konrad Rennert