Veröffentlicht am: 18. Juli 2025
Von: Konrad Rennert, mit Unterstützung einer KI zur sprachlichen Strukturierung und Argumentationsentwicklung
Wenn Schweigen lauter spricht als Shitstorms
Die meisten Leserinnen und Leser dieses Blogs bewegen sich im digitalen Raum nicht zufällig, sondern bewusst. Sie sind an Aufklärung interessiert, an Zusammenhängen, an einer Welt, die sich nicht auf Schlagzeilen reduzieren lässt. Genau deshalb halte ich es für notwendig, den medialen Umgang mit der Juristin Frauke Brosius-Gersdorf zu thematisieren.
Was sich in den letzten Tagen in Teilen der Presse und auf Social Media abspielte, ist nicht einfach ein „Streit über ein Amt“ oder ein „politischer Skandal“. Es ist ein Paradebeispiel für die Algorithmisierung öffentlicher Meinung – und die kollektive Passivität vieler Institutionen, wenn es darum geht, sich schützend vor einzelne Personen zu stellen, deren Ruf in Sekundenbruchteilen beschädigt werden kann.
Der Mechanismus: Kampagne statt Debatte
Was ist passiert?
Eine international anerkannte Rechtswissenschaftlerin wurde als mögliche Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht gehandelt – bis plötzlich eine Welle von Artikeln, Kommentaren und sogenannten Enthüllungen ihre wissenschaftliche Arbeit und politische Positionierung skandalisierte.
Das Beunruhigende daran ist nicht, dass Kritik geäußert wird. Das ist Teil demokratischer Meinungsbildung. Das Problem ist die Inszenierung:
-
Zuerst lancieren Blogs, Think-Tanks und pseudojournalistische Portale selektive Aussagen oder Zitate.
-
Dann greifen Influencer und Aktivisten die Narrative auf – oft in bewusst empörender Zuspitzung.
-
Schließlich übernehmen etablierte Medien das Thema – unter dem Druck, nicht „zu spät“ zu sein, um nicht „die Debatte zu verschlafen“.
So entsteht keine Aufklärung, sondern eine Meinungsspirale, in der Sachverhalt und Interpretation untrennbar ineinanderfließen. Und die Betroffene? Hat kaum eine Chance, dieser Welle entgegenzutreten.
Woran erinnert das?
Wer in den letzten Monaten mit mir über Microtargeting, FOMO, digitale Kampagnenführung oder die Rolle von KI im Journalismus gesprochen hat, weiß: Das ist kein Einzelfall. Es ist ein System. Ein System, das auf Emotionalisierung, Beschleunigung und Vereinfachung basiert.
Die „Waffe“ ist selten die Lüge. Es ist der richtige Ausschnitt zur richtigen Zeit am richtigen Ort – algorithmisch verstärkt und psychologisch kalkuliert.
Was dabei auf der Strecke bleibt:
-
Die Möglichkeit zur differenzierten Meinungsbildung
-
Die Anerkennung biografischer oder wissenschaftlicher Tiefe
-
Und letztlich: Die Würde der Einzelnen
Was können wir tun?
-
Aufklären statt teilen: Wer etwas liest, sollte auch den Kontext prüfen – und im Zweifel nicht weiterleiten.
-
Institutionen in die Pflicht nehmen: Universitäten, Gerichte, wissenschaftliche Gremien dürfen bei medialen Kampagnen nicht schweigen.
-
Bildung neu denken: Medienkompetenz muss zur Schlüsselqualifikation werden – nicht nur für Schüler, sondern auch für Entscheidungsträger.
Und schließlich: Daten und Diskurse beobachten. Warum klicken plötzlich 30 Menschen auf einen DSGVO-Artikel in meinem Blog? Warum verbreitet sich ein Link, ohne dass jemand öffentlich dazu Stellung nimmt? Das alles sind Spuren – keine Beweise, aber Hinweise.
KI als Mitwirkende, nicht als Autorin
Der hier veröffentlichte Beitrag wurde im Dialog mit einer KI-basierten Textassistenz erstellt. Die Themenauswahl, Positionierung und Perspektive stammen von mir – Konrad Rennert. Die KI unterstützte bei Struktur, Formulierung und logischer Kohärenz. Es handelt sich um ein Beispiel für kollaboratives Schreiben zwischen Mensch und Maschine, das Transparenz und Verantwortung betont.
Schlussgedanke
Was mit Brosius-Gersdorf passiert, kann morgen jedem passieren, der eine Meinung äußert, Verantwortung übernimmt oder einfach im falschen Moment sichtbar ist. Wenn wir nicht begreifen, wie digitale Mechanismen funktionieren – und wie sie unsere Diskurse manipulieren können –, verlieren wir mehr als nur Debatten. Wir verlieren Vertrauen. Und vielleicht auch die Lust, überhaupt noch mitzureden.
Deshalb: Nicht abschalten, sondern aufklären.
Denn wer heute schweigt, macht sich morgen unsichtbar.
📸 Bildnachweis und Lizenzhinweis
Zusammengestelltes Titelbild unter Verwendung eines Screenshots der Startseite der Berliner Zeitung (Stand: Juli 2025) sowie grafischer Elemente (Megafon- und Daumen-Symbole), generiert mit Unterstützung von KI (ChatGPT & DALL·E, OpenAI).
Gestaltung und redaktionelle Verantwortung: Konrad Rennert
Lizenz: CC BY 4.0 – Namensnennung erforderlich
Vermerk bei Weiterverwendung:
„Bildkomposition: Konrad Rennert (2025), unter Verwendung von OpenAI-generierter Grafik – Lizenz: Creative Commons BY 4.0“
🔎 Die Begriffe „Kampagnenjournalismus“ und „SOZ.IS“ stehen im Kontext eines öffentlichen Bildungsdiskurses über Medienmechanismen und gesellschaftliche Verantwortung.
📩 Für Rückmeldungen, Kommentare oder vertiefende Gespräche stehe ich wie immer offen.
📚 Wer den Artikel weiterverwenden möchte: CC BY 4.0 – mit Namensnennung und Hinweis auf die KI-Mitwirkung.

