In einem Tagesschau-Beitrag wird die Arbeitsbereitschaft ukrainischer Zuwanderer und deren hohe Qualifikation beschrieben. Viele Ukrainer meinen, dass sie eigentlich „höher qualifiziert seien als für den Job notwendig“. Ihre fachliche Qualifikation kann aber nur zum Einsatz kommen, wenn sie voll einsatzfähig sind. Zu den Notwendigkeiten der fachlichen Qualifikation kommen dann noch die notwendigen sprachlichen Qualifikationen, falls diese Zuwanderer Fach- und Führungskräfte sind.
Im Team mit deutschen und nicht-ukrainischen Kollegen muss nicht nur die einfache Alltagssprache des Gastlandes, sondern auch die im Team gebräuchliche Fachsprache beherrscht werden. Da werden viele Zuwanderer noch nicht mithalten können und deshalb können sie nicht entsprechend der in der Heimat erworbenen Qualifikation eingesetzt werden. Wenn es auf fehlerfreie Kommunikation am Arbeitsplatz ankommt, müssen die sprachlichen Unzulänglichkeiten zuvor beseitigt werden. – Hier setzen die geplanten Dienstleistungen der bluepages gmbh ein, d.h. die Organisation von Sprachtrainings mit muttersprachlichen Fachleuten.
Oben im Video stehen Dienstleistungen zur Förderung des für den Berufsalltag notwendigen kompetenten Sprachniveaus im Mittelpunkt.
Zum Führen von Fachgesprächen mit muttersprachlichen Fachleuten muss zuvor die selbständige Sprachverwendung von Deutsch als Fremdsprache abgeschlossen sein. Ab diesem Niveau werden die dolmetschenden Sprachlehrer nicht mehr benötigt. Es wird nur noch Deutsch gesprochen. Auf der angebotenen Plattform werden Kontakte zum Üben von Fachgesprächen auf einem Niveau gesucht, wie es in Unternehmen üblich ist.
Als Gesprächspartner kommen alle Fachkollegen in Frage. Das beginnt beim Auszubildenden als Berufseinsteiger und endet beim Ruheständler, welcher noch immer am Fachgespräch interessiert ist. Möglicherweise werden agile Senioren auch vom ehemaligen Arbeitgeber um Hilfe bei der Talent- und Nachwuchssuche unter den Zuwanderern gebeten.
Die Plattform kann nur mit einer Autorisierung betreten werden. Die notwendige Authentifizierung soll sicher und einfach sein. Um Spammer auszuschließen, muss die Kontaktaufnahme zur Nutzung der Plattform über die Karrierenetzwerke LinkedIn oder XING erfolgen. Dort haben die Teilnehmer in der Regel schon aussagekräftige Profile, die auf der Moodle-Plattform verlinkt werden können. Damit sich mögliche Tandem- oder Team-Mitglieder ein Bild von den sprachlichen Möglichkeiten des Gegenübers machen können, ist eine Präsentation von etwa 3 Minuten-Dauer zu verknüpfen.
Im einfachsten Fall zeichnet man die PowerPoint-Präsentation auf und speichert sie mit Audio- und Video ab. Genau auf diesem Wege ist das Video oben entstanden. Die MP4-Datei wird auf eigenem Webspace (OneDrive, GoogleDrive, DropBox …) hochgeladen und mit dem Profil auf der Moodle-Plattform verknüpft. So sind Aktualisierungen des Profils jederzeit ohne externe Unterstützung möglich, um die Suche nach Fachkontakten zu verbessern.
Kommen dann die Fachkontakte für ein Sprachtandem oder eine Sprachgruppe zustande, ist zu prüfen, ob das eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten ist. Optimal beruht die Unterstützung auf Gegenseitigkeit und ist dann kostenlos. Ist die Hilfe-Bilanz nicht ausgeglichen, kann eine bilaterale Vereinbarung zur Honorarzahlung getroffen werden. Wenn sich die Beteiligten nicht schon länger persönlich kennen und weder der Honorartransfer noch die Infrastruktur für die geleisteten Fachgespräche gesichert ist, können bekannte Sprachlernplattformen zur Abwicklung einbezogen werden. Die in der Ukraine gegründete Plattform Preply bietet sich an: https://preply.com/de/blog/tut-res-wie-viel-verdient-ein-online-lehrer. Es gibt noch viele andere, z.B. Verbling und iTalki.
Fazit: Die bluepages gmbh stellt das Knowhow auf einer Plattform bereit, damit sich passende Partner für Fachgespräche finden. Zum Service gehören auch die Organisation und Moderation von Videokonferenzen.
In der Pilotphase im Winter 2022/23 ist die Dienstleistung kostenlos. Wenn sich die Plattform im Alltag bewährt und Zuspruch findet, könnten Semestergebühren erhoben werden, um die Betriebskosten zu finanzieren. Die Alternative ist eine Finanzierung über Spenden oder Sponsoren. Hier noch die Weblinks, falls ihr Euch umfassend informieren möchtet:
Das Video oben ist als PowerPoint Präsentation mit Ton aufgezeichnet. Ein Tutorial für Lehrende und Studierende gibt es bei YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=_I-2IEQcj30