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„Verbrennt den Duden“ – Zwischen Sprachkritik und Missverständnis

Vor wenigen Tagen sorgte das Abi-Motto „NSDABI – Verbrennt den Duden“ an einer hessischen Schule für Aufsehen und Empörung. Die Kombination aus nationalsozialistischer Anspielung und dem symbolischen Angriff auf ein Sprachwerk weckte zurecht den Verdacht auf bewusste Provokation – und wurde von der Schule sowie externen Stellen deutlich zurückgewiesen.

Doch was wäre, wenn man den ersten Teil – „NSDABI“ – einfach weglässt?

🔍 „Verbrennt den Duden“ allein – eine andere Lesart?

Der Spruch wirkt zunächst drastisch – und erinnert sofort an historische Bilder der Bücherverbrennungen von 1933. Das Wort „verbrennen“ in Verbindung mit dem „Duden“ ist emotional aufgeladen. Doch losgelöst von NS-Anspielungen lässt sich die Botschaft auch anders deuten:

Als kritischer Kommentar zur Sprachkultur im Bildungssystem.
Als ironischer Protest gegen Bewertungskriterien, bei denen Rechtschreibfehler über Bestehen oder Nichtbestehen entscheiden können.
Oder schlicht als satirischer Ausdruck jugendlicher Frustration über Prüfungsdruck, Normierung und Sprache als Disziplinierungsinstrument.

🧠 Eigene Erinnerung: Der Duden als Prüfungshelfer

Ich erinnere mich gut an meine eigene Abiturzeit. Damals war der Duden in Klausuren ein zugelassenes Hilfsmittel – ein Rettungsanker, um Rechtschreibfehler zu vermeiden. Fehler waren nicht nur Makel, sie konnten die Note deutlich verschlechtern. In Extremfällen führte sprachliche Unsicherheit sogar zum Nichtbestehen.

In diesem Kontext hätte der Spruch „Verbrennt den Duden“ wohl auch in meiner Schulzeit eine gewisse zynische Logik gehabt. Eine Art schulpolitischer Galgenhumor – provokant, aber nicht menschenverachtend.

⚠️ Algorithmische Intoxikation: Wenn Provokation zum Klickimpuls wird

In der digitalen Gegenwart – geprägt von sozialen Medien, Meme-Kultur und algorithmischer Verstärkung – entstehen Sprüche wie „NSDABI“ oft nicht nur aus Überzeugung, sondern aus dem Drang zur maximalen Aufmerksamkeit.

Algorithmen belohnen Provokation, Polarisierung und Grenzüberschreitung. So wird aus einem schlechten Scherz schnell ein viraler Impuls – und aus einem gefährlichen Reizwort ein Trend. Diese algorithmische Intoxikation vernebelt den kritischen Blick und entkoppelt Sprache von Verantwortung.

Wer sich an Tabubrüchen berauscht, läuft Gefahr, historische Tragweite zu verkennen – oder bewusst zu ignorieren.

🔄 Projekt Klarblick: Provokation verstehen, statt sie zu imitieren

In meinem KI-gestützten Projekt Klarblick – Algorithmus und Aufbegehren greife ich genau solche Fragestellungen auf:
Wie wird Sprache zur Waffe? Wie funktioniert Manipulation über Worte, Bilder, Codes?
Und wie kann Bildung diesen Tendenzen souverän begegnen?

Der Fall „NSDABI“ ist ein aktuelles Lehrstück für Schule und Gesellschaft – aber er zeigt auch, wie wichtig es ist, nicht jede Provokation sofort zu verdammen, sondern ihre Ursachen und Kontexte zu verstehen.

Vielleicht wäre der Spruch „Verbrennt den Duden“ im richtigen Rahmen sogar ein Aufruf zur Reflexion gewesen – nicht zur Empörung.

📚 Quellen & Hintergrundmaterial

🤖 Transparenzhinweis zur Erstellung

Dieser Blogbeitrag wurde mit Unterstützung des KI-Systems ChatGPT-4 (OpenAI) formuliert. Die Inhalte basieren auf einem Dialog mit dem Autor und wurden redaktionell geprüft, kontextualisiert und ergänzt.
Ziel ist es, komplexe Themen wie Sprache, Bildung und digitale Verantwortung verständlich, kritisch und sachlich aufzuarbeiten.

Erstellt von Konrad Rennert mit KI-Unterstützung (ChatGPT-4), lizenziert unter CC BY 4.0