CLIL steht für „Content and Language Integrated Learning“ und bedeutet „Inhalts- und sprachintegriertes Lernen“. Damit ist es ein Ansatz zum Lernen von Inhalten durch den Einsatz einer zusätzlichen Sprache. Die Weiterbildung in Sachen digitaler Technologien eignet sich besonders, weil die Betriebssysteme und die Office-Software weltweit von den gleichen Herstellern kommen und viele Begrifflichkeiten in die meisten Sprachen übernommen wurden. Auch wenn noch nicht alle Zusammenhänge beim Einsatz einer Tabellenkalkulation in einer Fremdsprache im Vortrag des Dozenten verstanden wurden, so erkennt man beim Nachvollziehen, was in der Sprache, die nicht die Muttersprache ist, vermittelt wurde. Sachthemen rund um die Digitalisierung eignen sich für CLIL-Weiterbildung besser als die weniger Handlungs- und Praxis-orientierten Fächer. Unterricht, dessen Gegenstand in erster Linie nicht die zu erlernende Sprache ist, ist dann CLIL, wenn die Unterrichtssprache nicht die Muttersprache ist. Deutsche Arbeitnehmer, welche Online-Kurse zum Thema Office an skandinavischen VHS besuchen, betreiben demnach ebenso CLIL, wie ukrainische Flüchtlinge, die sich mit hinreichenden Deutsch-Kenntnissen an deutschsprachigen Online-Kursen zu Themen im Umfeld der Digitalisierung einschreiben.
International aufgestellte Volkshochschulen wären folgerichtig als gemeinnützige Einrichtung die ideale Organisationsform, um CLIL in der Erwachsenen- und Weiterbildung zu etablieren. Das könnte als Abendkurs oder als Ergänzung zum regulären Unterricht in Fremdsprachen stattfinden. Ideal ist, wenn die Videokonferenz- und Lernmanagement-Apps permanent bereitstehen, um den Teilnehmern zu ermöglichen, dass sie zwischen den terminlich festgelegten Unterrichtseinheiten auch noch selbst-organisiertes Lernen in kleinen Gruppen durchführen können.
Bei wiederholten Zuwanderungswellen könnte man damit den Flüchtlingen zusätzliche Möglichkeiten geben, die Sprachkenntnisse für das Zielland zu verbessern. Online-Kurse müssen nicht abgesprochen werden, wenn sich der Standort ändert. Das wahrt Kontinuität bis zum Beenden einer Maßnahme und vermindert die Unsicherheit wegen laufend wechselnder Gruppen.
Ukrainische Schulkinder waren oft schon vor der Flucht mit Online-Unterricht vertraut und können sich auch von fern weiterhin mit ihren Mitschülern treffen.
Vielerlei Erfahrung zeigt, dass die notwendige Technik für global agierende Online-VHS funktioniert „Prepare to speak confidently with the best online tutors“ steht auf der Startseite von Preply.com. Das Unternehmen wurde 2012 in Kiew gegründet und ist mittlerweile global aufgestellt: https://en.wikipedia.org/wiki/Preply
Zu Testzwecken hat der Autor mehrfach Sprachunterricht über Preply in Kamerun (Afrika) gebucht und die Performance solcher exotisch anmutenden Optionen von Familienmitgliedern testen lassen. Eigene Erfahrungen hat er seit 6 Jahren als Online-Dozent in der geförderten Weiterbildung bei einem Karlsruher Bildungsunternehmen. Im Alter von 67 ist er als Gründer einer Online-VHS zu alt, um es allein zu wagen. Wenn sich jüngere Mitgründerinnen und Mitgründer finden, die gern auch aus der Ukraine kommen können, würde er sein Knowhow und seine sonstigen Möglichkeiten als Unternehmer zur Verfügung stellen. Motivierte Partnerinnen oder Partner benötigen kein Kapital, sondern Knowhow in Sachen Marketing und der Ansprache von Zielgruppen sowie der Bereitschaft, bald die Geschäftsführung zu übernehmen.
Interessenten können bei YouTube die Präsentation von Konrad Rennert mit einer von 28 Untertitelsprachen verfolgen: „Gründer für eine Online VHS mit CLIL-Prinzipien gesucht“
Der erste Teil der Präsentation beschäftig sich mit den grundsätzlichen Aspekten. Im 2. Teil wird ein konkretes Projekt erörtert: „Tabellenkalkulation für Fortgeschrittene mit Sprachförderung und der Möglichkeit, sich mit zugewanderten Teilnehmern interkulturell auszutauschen. Im pdf-Dokument https://konrad-rennert.de/wp-content/uploads/2022/05/CLILiG-Online-VHS-Gruendung.pdf können nicht nur die Folien betrachtet werden. Von dort können auch die Videos zum Vortrag und die im 2. Teil des Vortrags zitierten konkreten Fallbeispiele zum Thema „IT-Weiterbildung und CLIL“ abgerufen werden.
Wer Interesse am Knowhow für die Umsetzung der präsentierten Projekte hat oder die Bereitschaft als Mitgründer bzw. Mitgründerin einzusteigen, nehme per E-Mail den Kontakt auf: info@konrad-rennert.de