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Kuratierung von Fachvokabular aus dem Ausbildungsplan der Industriekaufleute

Der Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz vom 14.06.2002 liefert die Ausgangsbasis für die Wortliste mit Fachjargon: https://www.kmk.org/fileadmin/pdf/Bildung/BeruflicheBildung/rlp/industriekfm.pdf

Industriekaufleute gehören seit vielen Jahren bundesweit zu den Top10 der Ausbildungsberufe. Das aus 3.865 Worten bestehende Dokument enthält 1.421 Unikate, d.h. Worte, die übrigbleiben, wenn alle Mehrfachnennungen entfernt werden. Von diesen Unikaten sind 411 im Wortschatz enthalten, der für eine erfolgreiche Prüfung auf der Niveaustufe B1 vorausgesetzt wird, wenn man seine Kenntnisse bei Deutsch als Fremdsprache (DaF) zertifizieren lassen möchte. Das DaF-Niveau B1 ist die Mindestanforderung zur Aufnahme einfacher Ausbildungen. Wenn mehr als 1.000 Wort-Unikate, bzw. 71% des betroffenen Rahmenlehrplans über das DaF-B1 Niveau hinausgehen, zeigt das die Notwendigkeit zur Ergänzung von Fachsprache für den gewünschten Beruf.

In der abgebildeten und downloadbaren Arbeitsmappe https://konrad-rennert.de/fachvokabular/industriekaufleute.xlsx ist für die mit Excel vertrauten Anwender alles zusammengestellt, um sich mit dem Vokabular für angehende Industriekaufleute vertraut zu machen: Das Blatt ‚Info‘ enthält Links zu empfohlenen Quellen mit Hintergrundinformationen, das Blatt ‚Auditieren‘ enthält die vollständige Wortliste mit einem Beispielsatz zu jedem Wort, welches nicht dem B1-Niveau zugerechnet wird. Durch die gelbe Hintergrundfarbe erkennt man sofort, ob ein Wort nicht im Referenzwortschatz enthalten ist. Wer die englische Übersetzung zum Wort oder Satz haben möchte, klickt auf den Eintrag in der Spalte F. Von der zunächst angezeigten englischen Übersetzung kann man auch auf eine der weiteren 27 DeepL-Übersetzungs-Sprachen wechseln. Dazu gehört seit kurzem auch Ukrainisch. DeepL ist beim Übersetzen besser als der Google-Übersetzer. Der Google-Übersetzer erfüllt, aber dennoch gute Dienste, um sich den ausgewählten Satz in Deutsch und vielen anderen Sprachen vorsprechen zu lassen (Spalte H). Mit dem Link in Spalte I wird das Wort an die eingestellte Suchmaschine übergeben. Bei Substantiven kann man statt der in der Regel vorgeschlagenen Wikipedia auch die Bildersuche wählen. Bei Verben werden die bekannten Nachschlagewerke (Duden, Wiktionary, DWDS usw.) zur genauen Recherche angeboten.

Beim Nachschlagen des zum Wort gehörenden Satzes wird wegen der Voreinstellung die genaue Übereinstimmung gesucht. Bei selbst ausgedachten Satz-Kreationen wird man bei der Google-Suche nichts finden. Dann kann man die Anführungszeichen löschen, um ähnliche Sätze zu finden.

Weniger bekanntes Fachvokabular erkennt man daran, dass es keine Verknüpfung in den Nachschlagewerken gibt. Die Worte ‚Absatzcontrolling‘, ‚Absatzlogistik‘, ‚absatzpolitischen‘, ‚Absatzprozesse‘, ‚Absatzwirtschaft‘ tauchen z.B. im Rahmenlehrplan für Industriekaufleute auf, sie sind aber nicht im Wiktionary enthalten. All diese Nachschlage-Optionen können auf dem Blatt ‚Auditieren‘ ausgelöst werden. Wenn man den Wortschatz auf diesem Blatt nicht ändern möchte, kann man ihn kopieren und auf dem Blatt ‚Lernen‘ einsetzen, um dort Löschungen oder Ergänzungen vorzunehmen. Das letzte Blatt der Arbeitsmappe enthält den gewählten Referenzwortschatz. Er kann gegen eine andere Wortsammlung ausgetauscht oder mit den Worten ergänzt werden, die man schon kennt. Dadurch werden die Hervorhebungen infolge der bedingten Formatierung auf allen Blättern sofort neu eingestellt.

Wer sich am Projekt beteiligt, erhält im zugehörigen Workshop das Know-how kostenlos vermittelt. Die Kontaktadresse steht am Ende des Beitrags: https://konrad-rennert.de/den-fachleuten-aufs-maul-schauen-wortschatzanalysen-mit-pivot-tabellen

Zu dieser Pressemitteilung gehören zwei YouTube Videos.

1. Die Präsentation für Anwender

Im ersten Video zeigt der Autor (68) in den ersten 7 Minuten auf, wie er es sich als Weiterbildungs-Senior vorstellen kann, sein Fachwissen weiterzugeben. Den im Fallbeispiel ausgewählten Beruf hat er selbst nie ausgeübt. Er hat jedoch hunderte von Industriekaufleuten bei deren Ausbildungsstart in die Office-Anwendungen eingewiesen und viele von ihnen nach der Ausbildung bei Fortbildungen wiedergesehen. Dieses Video beschreibt die Anwendersicht. Hier sind das die Industriekaufleute mit DaF, die bei der Einweisung in Excel eine Arbeitsmappe mit dem zu lernenden Fachwortschatz erhalten:

2. Die Präsentation für Entwickler

Das zweite Video beschreibt die Ansicht für Entwickler von derartigen Arbeitsmappen. Damit können sie detailliert die Funktionalität der zum Download angebotenen Arbeitsmappe nachvollziehen und auf eigene Wortsammlungen transferieren (s. oben). Die ersten 20 Sekunden der Einleitung sind identisch mit dem oben genannten Video: