Erfolgreiche politische Öffentlichkeitsarbeit hat derzeit wenig mit der gewohnten Professionalität und dem Budget zu tun.
Avanti Dilettanti lautet das wenig schmeichelhafte Titelbild auf Nr. 17 des Spiegel. Wenn eine Partei trotzdem in drei Forsa Umfragen auf Rang 3 unter den Parteien vorrückt, muss es Gründe geben.
Die Präsentation ihrer Andersartigkeit erreicht Menschen, welche vom gängigen Politbetrieb angeödet sind. Im Internet sind zwar alle Parteien vertreten, aber die Piraten werden automatisch als erstes damit in Verbindung gebracht. Aleks Lessmann „Politiker aus Notwehr“ zeigt strategische Überlegungen, welche offensichtlich der richtige Ansatz sind.
Eine Folie im Videovortrag beschäftigt sich mit dem sozialen Milieu der Wähler. Das ist gleichzeitig die einzige Schnittmenge zur professionellen Hilfestellung der SPD-nahen Friedrich Ebert-Stiftung. Das SPD-Material ist gut gestaltet und wirkt sachlich. 100 Minuten der Beschäftigung mit den 102 Seiten bringen viel weniger an neuem Input als das YouTube Video von A.Lessmann. Das Internet ist in der SPD-Anleitung kaum erwähnt. Es gibt dazu noch keine nachvollziehbare Strategie – nur klassische Ansätze. Der Vortrag von Aleks Lessmann lebt von Fallbeispielen, Spontaneität und Rückkopplungen. Wer nur schnell mal die paar Folien sehen möchte, um sich die 99 Minuten Video zu ersparen: [Präsentation im pdf-Format]
Fazit: Erfolgreiche Strategien überfordern ihre Zielgruppen nicht. Sie setzen auf kostenlose oder preiswerte Werkzeuge im Internet. Mit Hilfe Ihrer frei zugänglichen Tools können die Piraten offensichtlich ein Heimspiel nach dem anderen gewinnen.