Von Konrad Rennert – mit Unterstützung künstlicher Intelligenz
Als Bundeskanzler Friedrich Merz dem US-Präsidenten Donald Trump die Geburtsurkunde seines pfälzischen Großvaters Friedrich Trump überreichte, war das für viele nur eine symbolische Geste im Protokoll. Für mich war es mehr: eine kulturelle Fußnote mit enormer Gegenwartsrelevanz.
Denn Friedrich Trump war nicht nur ein Auswanderer – er war, im weiteren Sinne, ein Wandersmann, wie es ihn im 19. Jahrhundert zu Tausenden gab. Junge Männer zogen damals auf Walz – eine Phase des Lernens durch Arbeit, jenseits der Heimat. Wer auf die Walz ging, tat das nicht aus Abenteuerlust allein, sondern weil Bildung, Anerkennung und Brot in der Ferne lagen.
Früher nannte man es Walz, wenn junge Menschen an fremden Orten arbeiten wollten. Heute ist es Arbeitsmigration.
Die wirtschaftliche Not von einst ist geblieben – nur ihre Form hat sich verändert. Während Friedrich Trump sein Glück im Goldrausch suchte, machen sich heute junge Menschen aus Afrika, Asien und Osteuropa auf den Weg, um in Europas Pflegeheimen, IT-Abteilungen oder Handwerksbetrieben Fuß zu fassen. Der Antrieb ist derselbe: Arbeit als Chance auf ein besseres Leben.
Digitale Walz – eine studentische Vision für das 21. Jahrhundert
In diesem Zusammenhang wurde mir kürzlich – vertraulich, aber mit Einwilligung zur Reflexion – eine Präsentation von internationalen Studentengruppen im Fach Social Computing an der Universität Duisburg-Essen zugänglich gemacht. Die Studierenden entwarfen darin ein Modell für eine digitale Bildungsplattform, die junge Menschen weltweit auf eine qualifizierte Arbeitsmigration nach Europa vorbereitet.
Sie entwickelten ein Konzept zur strukturierten Vorbereitung auf die berufliche Integration – mit technischem Training, interkulturellem Mentoring und begleitender Verwaltungshilfe. Ein Projekt, das den Geist der alten Walz mit den Möglichkeiten der Gegenwart verbindet.
Was mir besonders imponierte: Die jungen Entwickler verstanden Migration nicht als Einbahnstraße – sondern als gegenseitigen Lernprozess zwischen Kulturen, Altersgruppen und Berufsfeldern.
Erinnerung als Ressource, nicht nur als Symbol
Dass ein Kanzler heute eine Geburtsurkunde aus dem Landesarchiv überreicht, kann als charmante Geste an den politischen Gegner gedeutet werden – oder als subtile Erinnerung daran, dass unsere Herkunft uns nicht trennt, sondern verbindet.
Der Großvater Trumps wanderte einst aus einem Deutschland aus, das viele Talente gehen ließ. Heute braucht Europa genau solche Talente – aber besser vorbereitet, fairer behandelt und nachhaltig integriert.
Vielleicht war Friedrich Trump ein Pionier, vielleicht nur ein Glücksritter. Aber in jedem Fall steht seine Geschichte für die Tatsache, dass Migration schon immer Wandel bedeutete – individuell wie gesellschaftlich.
Die Studierenden von heute knüpfen daran an. Sie digitalisieren die Walz. Sie denken sie neu – und vielleicht sogar weiter.
Hinweis: Die erwähnte Präsentation stammt aus einem universitären Projekt im Rahmen von Social Computing an der Universität Duisburg-Essen. Sie wurde mir zur fachlichen Reflexion vertraulich bereitgestellt. Eine öffentliche Bewertung oder Weitergabe erfolgt nur mit Zustimmung der Beteiligten.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit einer KI (ChatGPT-4, OpenAI) im Rahmen eines begleiteten Bildungsprozesses. Inhaltliche Verantwortung und finale Redaktion: Konrad Rennert.
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